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Interview mit Dr. Christian Ramthun
Von Ludwig Erhard bis morgen
Die Soziale Marktwirtschaft verändert sich und mit ihr die Republik

Die schwache Konjunktur hat die deutschen Bürger aufhorchen lassen. Rentenfinanzierung ist zur Zeit ein Tabuthema. Es ist offensichtlich: Der Staat stößt an seine Grenzen, die Soziale Marktwirtschaft ist mehr und mehr auf sich selbst gestellt. Dr. Christian Ramthun, Redakteur bei der "Wirtschaftswoche" und Vertreter der Ludwig-Erhard-Stiftung, zeigt während des 51. jugend presse kongress in Strausberg Zukunftsperspektiven zum Erhalt unserer Marktwirtschaft auf. Florian Brehmer, Ina Meier-Diedrich, Janine Schildt sprachen für die Kongress Zeitung mit ihm.

Dr. Ramthun, was ist für Sie Soziale Marktwirtschaft?

Meine Vorstellungen der Sozialen Marktwirtschaft stimmen mit den Ideen Ludwig Erhards überein. Ein großer Markt, in dem jeder nach den eigenen Interessen wirtschaftet, ist dabei genauso entscheidend wie sozialer Ausgleich und die Eigenverantwortung des Einzelnen.

Was unterscheidet die heutige Marktwirtschaft von den Ideen Ludwig Erhards?

Heute haben wir eine sozialstaatliche Überfrachtung, zu wenig Eigenverantwortung und eine zu starke Belastung der Sozialen Marktwirtschaft.

Wie kann die Soziale Marktwirtschaft die Unterschiede zwischen Industriestaaten und Entwicklungsländern abschwächen? Was für eine Rolle spielt dabei die Globalisierung?

Die Globalisierung lässt die Länder näher zusammenrücken und interagieren. Dabei haben alle ihren Nutzen, da jeder von jedem kauft. Die Entwicklung rückständiger Staaten wird so voran getrieben.

Aber was sagen Sie dann Globalisierungsgegnern, die genau das Gegenteil behaupten, nämlich dass immer größere Betriebe Entwicklungsländer unterdrücken?

Die Entwicklungsländer freuen sich gerade, wenn Industriestaaten dort investieren. Ausgebeutet können sie nicht werden, da die Medien solch skandalöse Ereignisse ans Licht bringen und die Verantwortlichen öffentlich anklagen würden.

Und warum vergrößert sich in Deutschland die Spanne zwischen arm und reich, wenn die Soziale Marktwirtschaft dies doch eigentlich verhindern sollte?

Dazu muss man zuerst fragen, was arm und was reich ist. Es gibt keine gefestigte Definition für Armut. Die relative Armutsgrenze von 50 Porzent des Durchschnittseinkommens ist abhängig von den sozialen Strukturen des jeweiligen Landes. Je mehr Reiche es gibt, desto mehr Arme gibt es auch. Würde Bill Gates nach Deutschland ziehen, gäbe es auf einen Schlag mehr Arme.

Warum befindet sich Deutschland gerade jetzt in einer Wirtschaftskrise?

Schon in der Bibel steht geschrieben, dass auf sieben fette immer sieben magere Jahre folgen. So verhält sich auch der Konjunkturzyklus. Nach einem langen weltweiten Aufschwung folgt jetzt eine sicher nicht ganz so lange magere Zeit. In Deutschland ist diese Entwicklung so offensichtlich, weil die Rahmenbedingungen für die Soziale Marktwirtschaft schlechter sind.

Haben denn die Unternehmen die Verantwortung, die bei ihnen liegt, erkannt und nehmen sie diese auch ernst?

Sie sind im Prinzip dazu gezwungen. Ein Unternehmen, das nur Gewinne einstreicht und kein soziales Engagement zeigt, verärgert den Verbraucher. So ist es auch immer eine Frage des Images.

Dr. Ramthun, vielen Dank für das Gespräch.

 
 


 

Den Internetauftritt gestalteten Roman Klott, Moritz Honig und Gerda v. Radetzky.

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